Atomkraft - contra

Der Despo eröffnet eine Diskussion über Atomkraft und ich mach mal kurz mit.



Vorab um eines klar zu stellen, jeder hat das Recht auf seine Meinung und ich gebe hier lediglich meine kund, ohne das ich ein Studium der Atomphysik hätte geschweige denn Bekannte auf diesem Gebiet hätte. Ich erwähne das weil ich denke das ohne entsprechendes Studium egal wie viel man liest immer nur Halbwissen haben kann.

Um hier nicht ewig auf diversen Eigenschaften rumzukauen versuche ich meine Meinung etwas zu raffen.

Grundsätzlich ist bei Atomstrom das positive: es ist vergleichsweise günstig, es ist jetzt schon für große Strommengen nutzbar und wirft somit viel Energie ab. Zudem wird zwar auch das Uran mal alle sein aber wahrscheinlich länger nutzbar sein als z.B. Öl.
Moderne Kraftwerke und moderne Technik haben Atomenergie sicherer gemacht als zu Tschernobyl Zeiten. Insofern sind mir einige Vorteile durchaus bewusst.



Was mich an Atomkraft einfach stört sind folgende Aspekte: Das Günstige daran wird sowieso durch die 4 großen Stromkonzerne zunichte gemacht aufgrund von Profitgier. Zudem ist es kein sauberer Strom auch wenn es nur noch 500 Jahre sind, die der Müll noch strahlt. Aber 500 Jahre bedeuten rund 5 Generationen die mit dem Müll klarkommen müssen. Und wer in der Hinsicht nicht an zukünftige Generationen denken will ist ein egoist.
Des Weiteren sind die Atommeiler in Deutschland deutlich überaltert. Was sich nicht zuletzt dadurch zeigt, dass extrem viele Störfälle allein im Jahr 2010 auftraten. Zum verdeutlichen, es waren allein 17 Störfälle nur im Monat August (quelle). Und egal wie klein man Störfälle reden kann und möchte, es sind A: eben Störfälle und B: zum Teil auch noch Meldepflichtige und somit eben nicht einfach herunter zu spielen.
Und man möge es mir verzeihen wenn ich nicht scharf darauf bin auch "nur noch" 500 Jahre verstrahlt zu werden.
Zudem ist das Thema Endlager weltweit noch nicht gelöst. Und wer jetzt kommt von wegen, dann schießen wir das halt mal irgendwo ins Weltall, der wird unseriös. Denn die Kosten dafür würden sich wohl nicht rechnen.

Zugegebenermaßen sind Wind-, Wasser- und Solarenergie vielleicht noch nicht ganz so weit, um ganz Deutschland mit Strom zu versorgen. Fakt ist aber wir sind auf einem guten Weg und durch einen entgültigen Atomausstieg wäre man gezwungen diesen Weg schneller bzw. intensiver zu gehen. Aber durch eben jene Verlängerungen der Laufzeiten, haben die Großkonzerne doch gute Argumente die alternativen Energien nicht ganz so schnell zu fördern wie von vielen gehofft. Warum auch? Forschung, Entwicklung und Ausbau dieser alternativen Energieerzeuger kostet schließlich richtig viel Geld.
Und genau das ist der Grund, um mal zum Ende zu kommen, warum die Atomkraft den meisten Sinn macht, wenn man ein Stromkonzern ist.
Sie ist vergleichsweise billig, noch dazu wenn man keine neuen Kraftwerke bauen muss, und folglich lässt sich mit ihr richtig viel Geld machen. Darum geht es, nicht mehr und nicht weniger.

Jetzt kann man auch noch argumentieren das man an seine Stromrechnung denken sollte, die wird ja immer teurer. Richtig, die Rechnung wird aber auch bereits mit Atomkraft immer saftiger, womit ich das als Argument nicht gelten lasse.
Ich für meinen Teil bezahle lieber 5 Euro mehr, weiß aber das Energieträger wie Wind, Solar und Wasser intensiver genutzt, ausgebaut und erforscht werden, als die 5 Euro mehr für eine überalterte und nicht zukunftsfähige Technik, die letztlich nur den Konzernen von Vorteil ist. Zudem haben die oben genannten Energieträger keine radioaktiven und somt hochgefährlichen Abfallprodukte. Und wer Wind, Wasser und Solar für grundsätzlichen Blödsinn hält, der soll mir gern sagen was er denn als echte Alternative ansieht.

2 Kommentare:

danke für die gegendarstellung.

ich hoffe der folgende punkt war nicht zu missverständlich:
ich bin nicht dafür 500 jahre auf radioaktivem müll zu sitzen. ich sehe es aber als sehr steile entwicklung. lass mal, dass lässt sich nochmal auf ein 1/5 oder gar noch mehr runterbrechen.

interessant am atomstrom ist momentan auch noch nicht der preis, sondern die schier unendliche "menge" an energie, die gewonnen werden kann.

außerdem MUSS dahingehend weiter geforscht werden, denn die größte energiequelle für die erde liegt nicht auf der erde sondern im weltall. eben jene strahlung, die so gefährlich ist.

atommüll ins weltall halte ich (zugegebenermaßen: inzwischen) für blödsinn... weniger der kosten wegen, sondern vielmehr des risikos wegen. lass mal eine rakete nicht ordnungsgemäß starten - der supergau!

so lange man noch auf co2-produzierende energiegewinnung setzt, kann man sich auch durchaus mit atomenergie beschäftigen. schließlich haben nur die aktuellen fördergelder dazu geführt, die halbwertszeit so drastisch zu dezimieren. und außerdem wird so ein konstanter energielieferant benötigt. was natürlich nicht heißt, dass atomkraftwerke nicht modernisiert werden müssen - im gegenteil!

29. November 2010 um 17:11  

Das Thema Kosten ist aber ein Thema welches nunmal für alle primär ist. Vor allem für den Endverbraucher der die Kosten der Stromfirmen letztlich mit einem Preis x decken muss.
Und beim Atomstrom sehe ich abgesehen von den Kosten für Reparaturen an Kraftwerken, Instandhaltung auch die Kosten für die Zwischenlagerung, den Transport ins Zwischenlager, sowie den Polizeieinsatz der nunmal nötig ist um den Castortransport zu schützen.
Da habe ich noch keine Kosten gerechnet um die Kraftwerke vielleicht von Anschlägen zu sichern.
Wenn ich diese langfristige Rechnung mal aufmache und gegen eine langfristige Rechnung stelle die mich Entwicklung und Ausbau erneuerbarer Energien kostet, dann komme ich klar auf einen Kostenvorteil für die erneuerbaren Energien, langfristig eben. Und selbst wenn es genau das gleiche Kosten würde, hätte man bei letzteren keinen Müll.

Und stetiger Energiebedarf ist mittlerweile bei Solar auch durch Tageslicht möglich, Windkrafträder stehen zu hauf nicht umsonst vor Küsten wo stetig Wind weht. Und zum Schluss ist immer noch das Wasser, welches auf der erde genug vorhanden ist und stetig fließt.

Grundmeinung von mir ist halt das man sich intensiver mit Solar, Wind und Wasser beschäftigen muss als bisher.

29. November 2010 um 17:33  

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