Royal Wedding

Da der gute Herr Köpke sich bereits über dieses Thema auslässt, möchte ich mal meine Meinung dazu loswerden.
Die Hochzeit und die Monarchie an sich, ist für uns, die wir seit Ewigkeiten keinen Kaiser mehr haben, sowieso befremdlich. Das da ziemlich jede Presseinrichtung des Landes dennoch darauf aufspringt, gehört halt zum Geschäft. Letztlich ist es doch so, auch wenn von uns als befremdlich empfunden, sind die Königsfamilien in den europäischen Ländern die eine Monarchie haben, ziemlich beliebt. (Abgesehen von Belgien vielleicht aber die haben eh andere Sorgen).
Und zum Teil kann ich das ganz gut verstehen. Immerhin findet das Thema Adel hierzulande auch viele Anhänger, siehe Freiherr zu Guttenberg. Das mag zum einen daran liegen das der Adel hier und da etwas darstellt was sich viele insgeheim wohl für alle wünschen. Eine nach außen hin meist höfliche, vornehme und gebildete Persönlichkeit und zuvorkommende Art vieler Royals. Ein Abbild was fasziniert und eine bessere Welt suggeriert. Zumindest besser als zu verinnerlichen das wir eine Gesellschaft von feigen U-Bahn Schlägern sind oder werden.
Zum anderen sind die Königshäuser für die Länder letztlich doch nichts anderes als eine Touristenattraktion. Ich möchte gar nicht wissen wie viel Millionen an Merchendise verdient wird, nur durch diese Hochzeit.
Denn was sind es für Länder die noch eine Monarchie haben? Dänemark, Schweden, Norwegen, Belgien, Niederlande, Luxenburg usw usw. Alles sicher wunderschöne Länder die alle was für sich haben. Aber es wären ohne diese Monarchien wohl eher Länder die nicht gerade für den Tourismus stehen.
Abgesehen davon wenn man es aus der Perspektive betrachtet was die eigentliche Aufgabe dieser Monarchien ist, dann muss man eines fairerweise zugeben: Das Repräsentieren ihrer jeweiligen Nationen machen die Königsfamilien gut. Denn wenn man an GB denkt, denkt man neben Fußball, Pfefferminzsoße und Hooligans auch eben an die Queen und den Glamour den das Land dadurch bekommt. (Selbst die USA können mit Obama jemanden vorweisen der eine gute Figur macht).
Wenn ich unsere Repräsentanten für die Bundesrepublik sehe, dann habe ich einen Herrn Wulff der langweiliger nicht sein könnte, Frau Merkel die noch nie mit dem Wort sexy in Verbindung gebracht wurde und Guido Westerwelle, einen Außenminister der dieses Amt nicht verdient hat.
Herr zu Guttenberg war dann genau das was man unter einem Vorzeigepolitiker versteht, er konnte sich gut, höflich und vornehm in Szene setzen. Selbst unsere Nachbarn aus Frankreich hatten zuletzt Präsidenten die ich für höchst zweifelhaft halte. Chiraque hat mit Atombomben gezündelt und Sarkozy macht Jagd auf bestimmte Volksgruppen (war da nicht mal eher jemand der das gemacht hat?).

Worauf ich letztlich hinaus will ist, dass ich gut verstehen kann das Menschen an ihren Königsfamilien festhalten. Es sind Personen die für die Öffentlichkeit eine gute Figur abgeben, Einnahmequellen für den Tourismus und sie bilden den Wunsch nach einer besseren Gesellschaft ab. Ob man das als jemand versteht, der in einer Republik mit lauter Schmierlappen und Wolfgang Schäubles groß geworden ist, mag fraglich sein. Aber ein wenig neidisch bin ich zugegebenermaßen dann doch. Zumindest ein wenig charismatischere Repräsentanten und Vorbilder täten diesem Land doch ganz gut. Und so muss ich es dann auch mal hinnehmen das bei solchen Hochzeiten so ziemlich jeder darüber berichtet. Ich kann ja den Fernseher auch mal auslassen und muss die Artikel darüber nicht lesen.

1 Kommentare:

schön geschrieben, stimme voll und ganz zuM

29. April 2011 um 20:00  

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