Heute beschäftigen mich eigentlich drei Dinge. Ich fange mal mit dem Ausland äh mit Bayern an.
Auf www.web.de und Spiegel Online wir heute über ein Plakat der CSU in München berichtet. Zunächst ist zu erwähnen das mich die Überschrift bei Spiegel Online ("CSU provoziert mit Prügel-Plakat") wieder einmal an BILD Schlagzeilen erinnert. Nun ja wie dem auch sei. In den Artikeln geht es darum das Josef Schmid, seines Zeichens OB Kandidat für die Stadt München, mit Bildern des U-Bahn Überfalls auf einen älteren Herren durch zwei Jugendliche wirbt. Dazu mal ein Zitat von Spiegel Online: "
Hamburg - Ein Mensch, der auf einen am Boden Liegenden eintritt. Dieses Bild roher Gewalt, aufgenommen von einer Überwachungskamera der Münchner U-Bahn, löste kurz vor Weihnachten die Debatte um kriminelle ausländische Jugendliche aus - jetzt nutzt die CSU genau dieses Bild von Tätern und Opfer für ihren Kommunalwahlkampf in der bayerischen Landeshauptstadt. Seit kurzem wirbt sie mit dem Foto des Übergriffs. Auf dem Plakat ergeben die Umrisse des Opfers eine weiße Silhouette. "...damit Sie nicht der Nächste sind", ist in dem freien Raum zu lesen. Darüber steht in dicken Lettern: "Was zählt ist Münchens Sicherheit - keine Nachsicht mit Gewalttätern."Man werde das Motiv "flächendeckend in München plakatieren", kündigte Josef Schmid - OB-Kandidat der CSU - bei der Vorstellung des Posters an."

Den Rest des Artikels könnt ihr ja selbst auf Spiegel.de lesen.
Es geht jedenfalls, meiner Meinung nach, typisch deutsch weiter. Die SPD ist natürlich empört und beschwerd sich darüber das man so ein Plakat aufhängt und mit den Ängsten der Wähler auf Stimmenfang geht. Die CSU hingegen verteidigt ihr Plakat natürlich und sagt das sie damit nur zeigen will das die Sicherheit der Bürger hohe Priorität hat. (O-Ton Josef Schmid auf Spiegel Online)
Das ganze fügt sich, für die Presse wunderbar, in die ganze Debatte um kriminelle Jugendliche bzw. kriminelle Ausländer ein, die neben dem Ministerpräsidenten Koch auch die BILD, wen wunderts, mit anstieß. Wie vorhin erwähnt ist das ganze für mich typisch deutsch. Jeder schiebt dem anderen den schwarzen Peter zu. Die SPD findet die Union doof und die Union die SPD. Im Wahlkampf natürlich nichts ungewöhnliches. Nur findet das ganze auch auf Bundesebene statt. Nicht nur mit der aktuellen Kriminalitäts Debatte, nein auch bei zahlreichen anderen Themen. Koalitionspartner einer Regierung müssen sich freilich nicht immer einig sein und haben immer mal wieder verschiedene Meinungen. Doch letztlich sitzen beide im selben Boot. Im Falle der großen Koalition habe ich seit Beginn dieser Regierung das Gefühl, dass beide sich verhalten als wäre morgen Bundestagswahl. Morgen ist aber nicht Bundestagswahl sondern erst wieder 2009. Und auch wenn es mal hoch hergeht sollte es eine Regierung doch irgendwie hinbekommen Einigkeit zu zeigen. Aber nein, im großen und ganzen läuft es, vor allem in letzter Zeit, so dass die CDU einen Vorschlag macht und die SPD erstmal dagegen ist. Und genauso anders herum. Für mich ein Zeichen einer schwachen Regierung. In diesen Tagen wünsch ich mir das morgen Bundestagswahl wäre. Und ich wünsche mir das der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass die "kleinen" Parteien mal an die Macht kommen. Sicher generell geh ich davon aus das Politiker jeder Partei einem oft das Blaue vom Himmel versprechen aber interessant wäre eine Regierung aus kleinen Parteien allemal. Summasumarum ist es ein politisches hin und her und ich bin nun kein studierter Politikwissenschaftler. Mich nervt es einfach nur das sich die Regierung gegenseitig Vorwürfe macht. Denn ich als Wähler erwarte einfach von einer Regierung das auch wenn sie sich manchmal uneins ist, die Regierung es doch hinbekommt mal Einigkeit und damit Stärke zu zeigen. Ich will keine Regierung die sich gegenseitig behindert und immer wieder neue, meiner Meinung nach, schwachsinnige Debatten um nichts führt. Denn das Problem mit kriminellen Jugendlichen bzw. Ausländern, um damit mal auf das Thema zurück zu kommen, gibt es nicht erst seit heute. Auch wenn es in den letzten Tagen vermehrt im öffentlichem Interesse stand. Am Ende kann man nur darauf hoffen das sich alles doch noch zum "Guten" wendet. Den es kann durchaus passieren das eine solche Uneinigkeit am Ende wieder Parteien in die Hände spielt die normalerweise ein Wählerkreis haben der nicht gerade "toll" ist.

Das andere Thema was mich eigentlich schon seit einiger Zeit beschäftigt und es auch hier riesige Diskussionen im Vorfeld gab, ist das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, Gaststätten, Diskotheken etc.
Seit dem 1. Januar ist es ja nun in 11 Bundesländern amtlich wirksam. Ab dem 1. Februar (wenn ich nicht ganz falsch liege) folgen nun die restlichen Bundesländer. Und damit auch hier in Sachsen bzw. Dresden. Mich als Raucher betrifft es ja nun somit auch. Ich bin bei diesem Thema ehrlich gesagt etwas geteilter Meinung. Zum einen finde ich es durchaus in Ordnung wenn z.B. in Restaurants nicht mehr geraucht wird. Denn auch mich stört es beim Essen in Nebelschwaden gehüllt zu sein. Auch in Diskotheken habe ich es bereits erlebt wie es ist, draußen zu Rauchen. Als ich vor mehr als einem Jahr in Dublin (Irland) war, war dort bereits seit einiger Zeit ein Rauchverbot durchgesetzt. Und als verwöhnter Deutscher habe ich mich darüber auch mit einigen Einheimischen unterhalten können. O-Ton war das es am Anfang überall Proteste gab, wie auch hier. Nach einiger Zeit aber bestätigte sich mal wieder das der Mensch ein Gewöhnungstier ist. Und obwohl ungewohnt für mich, fand ich es ein angenehmes Gefühl ohne Qualm zu feiern. Denn die 5 Minuten in der Kälte haben mich nun auch nicht gestört.
Dennoch, wenn ich in einem Cafe, Pub oder einer Bar, nur mein Bier trinken will und ich mich mit Freunden unterhalte war und ist es ein Genuss dabei eine zu rauchen. Sicher es ist ungesund und teuer usw. Aber mit meinem Geld und meiner Gesundheit kann ich ja wohl machen was ich will. Und der Staat wird zu meiner bezahlten Tabaksteuer auch nicht nein sagen. Deswegen verfestigt sich meine Meinung das es in einigen Örtlichkeiten nicht ganz verkehrt ist aber prinzipiell werden die Raucher benachteiligt. Und das widerspricht meiner Auffassung von "jeder Mensch ist gleich vor dem Gesetz". Außerdem kann doch jeder Wirt in seinem Lokal eigentlich machen was er will. Ist ja schließlich sein Laden und er bezahlt auch die Steuern dafür und schafft sogar evtl. Arbeit. Und für die Nichtraucher die wirklich dermaßen Raucherfeindlich sind, dass es sie dermaßen störend finden das jemand dermaßen viel raucht, so zwingt sie keiner dazu sich in Kneipen aufzuhalten wo dermaßen viele Raucher sind. Ich bemerke das es mir lustig erschien das Wort "dermaßen" so dermaßen oft in einen Satz zu packen das ich davon ausgehe, das das Wort "Alter" bald durch "dermaßen" ersetzt wird. "Ich fick deine Mutter dermaßen, Alter". Nein funktioniert doch nicht. Zurück zum Thema.
Auf der anderen Seite ist der Mensch, wie erwähnt, ein Gewöhnungstier und auch ich werde mich daran gewöhnen (müssen).
Es wird sich zeigen ob das Bier in der Kneipe dann noch genauso gut schmeckt.

Zu guter letzt etwas, was wohl außer mir nur wenige in meinem Alter verstehen. Ich als alter Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne alias Eurovision Song Contest Fan, freue mich ja immer wie ein Schneekönig wenn es so langsam in Richtung Vorentscheid geht. Denn dann ist es nicht mehr weit bis zum eigentlichen Contest und ich hoffe jedesmal aufs neue das Deutschland gewinnt. Und ich weiß sehr wohl das ich diesen Tag vor meinem Ableben noch erleben werde. Und dann sitz ich im nächsten Jahr in der ersten Reihe, egal was mich das kostet. So eben habe ich dann auch auf web.de erfahren das die Teilnehmer für den Vorentscheid feststehen. Und ich bin mehr als enttäuscht. Wir hatten bisher ja recht ausgefallene aber dennoch gute Teilnehmer in den letzten Jahren (Texas Lightning, Roger Cicero). Doch dieses Jahr ist nur blödsinn dabei. Die bekanntesten dürften wohl die No Angels sein (denen ich am ehesten zutraue es nach Belgrad zu schaffen). Dann sind weiterhin noch dabei Carolin Fortenbacher, eine Musicalsängerin die glaub ich auch die älteste Teilnehmerin dieses Jahr sein wird. Cinema Bizarre der Tokio Hotel Verschnitt, die es nach eigenen Angaben aber schon vor Tokio Hotel gab und Tokio Hotel den Look von Cinema Bizarre geklaut haben. Dann Tommy Reeve, das was ich von ihm bis jetzt gehört habe klingt nach einem schlechten Jack Johnson bzw. John Mayer. Und zu guter letzt Marquess, die mit Latino klängen punkten wollen. Meiner Meinung nach der Favorit hinter de No Angels (sollten sie wirklich antreten). Alles in allem aber eine schlechte Auswahl. Was sich die Verantwortlich dabei gedacht haben bleibt mir schleierhaft. Es gibt so viel gute Künstler in Deutschland, die denke ich gern teilnehmen würden. Aber es gab schon so manche Außenseiter die dann beim Grand Prix abgeräumt haben. Egal wer es wird, hauptsache nicht Cinema Bizarre, ich werde wieder den Vorentscheid und den Contest in Belgrad verfolgen und mitfiebern.

5 Kommentare:

Die Regierung ist - wenn man mal darüber nachdenkt - ein Witz. Die eine Hand will nicht, was die andere tut. Alle Gesetzesvorschläge (ob nun gut oder schlecht) kommen als weichgespülte Kompromisse durch...wenn überhaupt. Wie du schon sagtest, gibt es kein Miteinander für das Land und die Bevölkerung, sondern nur ein Gegeneinander ohne wirkliche Rücksicht auf Land und Leute. Höchstens heuchlerische Aufschreie, wenn die Medien ein Thema gefunden haben. Die U-Bahn-Sachen werden bald vergessen sein und welchen Politiker wird es dann interessieren? Niemanden, denn keiner von denen fährt U-Bahn oder kommt in eine ähnliche Situation.

Rauchverbot: Es geht um das Passivrauchen. Das lässt du total aussen vor. Es ist ja nachgewiesen, dass Passivrauchen auch krebserregend ist. Und ein Nichtraucher in einer Disko oder einem Cafe kann nicht frei entscheiden, was er mit seiner Gesundheit macht, wenn er deinen Qualm einatmen muss. Und wenn du sagst: "Er kann ja woanders hingehen!" dann bist du sehr egoistisch und engstirnig.
Ich finde es vollkommen okay, dass öffentliche Gebäude rauchfrei bleiben. Immerhin wird Rauchen nicht per se verboten oder dem Raucher auf die Finger geklopft, sondern im Rückschluss werden einfach die Nichtraucher geschützt. ;-)

Eurovision Songcontest: Das Ding ist doch die letzten Jahre lächerlich gewesen. Als noch Raab oder Guildo Horn dabei waren, hatten wir wenigstens etwas mehr Erfolg. Aber die Pop-Schnulzen...will keiner sehen. Nicht die Deutschen und nicht das Ausland. Sieht man ja an den letzten Jahren. Gerade die osteuropäischen Gewinner: halbnackte Weiber. Die Rock-Typen haben irgendwie provoziert - ich fand es plakativ und langweilig - aber es kommt eben an.

Und was bringen wir? Die halben No Angels in ihren alten Tagen?

Die Mechanismen haben sich eben geändert und wir müssen uns anpassen, sonst brauchen wir nicht mehr mitmachen. Und das macht man entweder, indem man sich anpasst - schlechteste Wahl - oder man schickt skurrile Acts hin - nicht so gute Wahl - oder man nimmt wirklich gute Leute, die auch in den deutschen Charts seit Jahren erfolgreich sind - beste Wahl! Beispiele wären die Sportfreunde, die Beatsteaks, Wir sind Helden, etc....you name it!

Find deine Gedankengänge super...kann man schon was dazu sagen. :-)

10. Januar 2008 um 13:31  

Gut, das mit dem Passivrauchen war vielleicht etwas egoistisch. Zugegeben. In öffentlichen Gebäuden die dem Staat/ Der DB (was ja fast das gleiche ist) gehören, sehe ich es auch voll und ganz ein. Aber mal angenommen mir gehört eine Kneipe oder ein Club. Dann ist das an sich mein Privatraum mit dem ich Geld verdiene und für den ich logischerweise auch Geld bezahle. Pacht, Steuern, Lohn und die Lohnnebenkosten. Alles das kommt dem Staat zu gute. Dafür ist es dann aber auch mein Raum in dem ich fast alles machen kann was ich will. Und wenn ich will dann kann ich auch das Rauchen erlauben da es eben ein Ort ist an dem man sich freiwillig aufhält. Und das ist meiner Meinung nach eine Verletzung des "Eigentums" auch wenn es nur gepachtet oder gemietet ist. Wenn es einem komplett gehört umso mieser das Gesetz. Weil wie gesagt an sich der Besitzer des Clubs oder der Kneipe dort erlauben kann was er will. Das ist wie wenn er der Meinung ist das es in seiner Kneipe kein Schnaps geben soll und sich die Schnapstrinker beschweren und per Gesetz veranlassen das er mindestens eine Schnapssorte zu verkaufen hat.(Gut etwas weit hergeholt) Was ich in meine Hausordnung schreibe oder nicht ist doch Sache des Eigentümers und nicht des Staates. Das Recht am Eigentum.

10. Januar 2008 um 15:28  

Sollte es dann auch erlaubt sein, in einer Kneipe jemanden zu erschiessen, wenn der Wirt es okay findet? :D

10. Januar 2008 um 18:26  

Naja wenn ein Mensch sofort zu schaden kommt bzw dadurch eben mit Sicherheit ist das was anderes. Aber du weißt Rauchen und Passivrauchen KANN Krebs verursachen. Muss aber nicht. Deswegen ist das wohl auch ein Thema worüber sich der Raucher mit dem Nichtraucher ewig und drei Tage unterhalten kann. Ich fände es ja schon mal eine gute Zwischenlösung wenn das der Barbesitzer entscheiden könnte sich dann aber für eine Variante entscheiden müsste und es eben kenntlich machen muss. Sprich ausgewiesenen Raucherlokal.Aber wie gesagt der Mensch ist ein Gewöhnungstier und man gewöhnt sich an alles, wenn man muss. Von daher seh ich das halb so schlimm. Bin da etwas hin ung her gerissen.

10. Januar 2008 um 19:14  

Gut regagiert.

10. Juni 2008 um 23:02  

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